08/08/2024 0 Kommentare
Leben zwischen Mauern und Grenzen: Vortrag der christlichen Palästineserin Faten Mukarker in der Kreuzkirche Eiterfeld
Leben zwischen Mauern und Grenzen: Vortrag der christlichen Palästineserin Faten Mukarker in der Kreuzkirche Eiterfeld
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Leben zwischen Mauern und Grenzen: Vortrag der christlichen Palästineserin Faten Mukarker in der Kreuzkirche Eiterfeld
Am 5. Juni hielt die christliche Palästinenserin und Friedensaktivistin Faten Mukarker in der Kreuzkirche Eiterfeld einen Vortrag über die derzeitige Lage in Israel/Palästina. Sie stieg mit ihrem eigenen Lebenslauf ein: Kurz nach ihrer Geburt bekam ihr Vater eine Stelle in Bonn. So wuchs sie in der Bundesrepublik auf und lebte in zwei Welten: In der Schule in der deutschen Kultur, zu Hause in der arabischen. Mit 20 Jahren kehrte sie nach Palästina zurück. Sie heiratete einen Mann, den sie zuvor nicht gekannt hatte, so wollten es die Väter. Vier Kinder gingen aus dieser von ihr als glücklich beschriebenen Ehe hervor. Danach erzählte Faten Mukarker von der Geschichte des israelisch-palästinischen Konflikts, der nicht erst mit dem 7. Oktober 2023 begann und seitdem als grausamer Krieg in Gaza anhält. Sie beschrieb die schwierigen Lebensbedingungen für Palästinenser, die durch die israelische Besatzung der Palästinensergebiete in Nordisrael (Galiläa), dem von israelischen Siedlungen durchzogenen Westjordanland und im Gazastreifen hervorgerufen sind: Landraub, Wasserraub, Diskriminierung, Willkür und Rechtlosigkeit. Die 8 bis 9 Meter hohe „Sicherheitsmauer“, die heute das Westjordanland durchzieht, „Checkpoints“; an denen Palästinenser oft stundenlang anstehen müssen, und Straßen, die nur von Israelis benutzt werden dürfen, sind Symbole für den Konflikt. „In Deutschland wurde die Mauer gebaut, damit die Leute nicht weggehen, im Westjordanland, damit sie genau dies tun“, sagte Frau Mukarker. Denn Perspektivlosigkeit ist das große Problem für die palästinische Bevölkerung. Durch den Krieg ist der Tourismus, von dem besonders die Palästinenser in Bethlehem leben, fast vollständig zusammengebrochen. Auch ein Teil ihrer Familie ist längst ausgewandert, was die in Großfamilien lebende Bevölkerung weiter schwächt. Am Ende ihres fast zweistündigen Vortrags forderte Faten Mukarker, dass die westlichen Mächte konsequent Einfluss auf die israelische Regierung nehmen sollten, um endlich zu einem dauerhaften und gerechten Frieden zu kommen. Im Anschluss hatten die etwa 50 Zuhörerinnen und Zuhörer Gelegenheit, aus Olivenholz geschnitzte Kunstwerke christlicher Palästinenser aus Bethlehem zu erwerben.
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