Freiwilligenmanagement

Freiwilligenmanagerin

Simone Möhring

Wartburgstraße 1

36043 Fulda

Fon 0172-1085677

Mail: simone.moehring@ekkw.de

Rund 40 % der Bevölkerung engagieren sich freiwillig. Bei uns im Evangelischen Kirchenkreis Fulda sind das rund 2200 Männer und Frauen. Auf unterschiedlichste Art und Weise bringen sich sich mit ihren Fähigkeiten ins Gemeindeleben ein. Damit dies auch weiterhin gut gelingt, gibt es Freiwilligenmangement.

"Atmosphäre, Wertschätzung und Selbstwirksamkeit sind die 3 Begriffe, die für mich entscheidend sind" weiß Simone Möhring. Nur wer sich wohlfühlt, mit Respekt behandelt wird und merkt, dass es einen Unterschied macht, ob er oder sie da ist, hat Spaß am Ehrenamt und bringt sich motiviert ein.

 

Weiterhin müssen wir gemeinsam den Mut haben, Dinge anzupacken, zu verändern und uns vielleicht auch von manchem zu trennen. Kirche ist im Wandel und zwar sehr rasant. Das führt unweigerlich zu Änderungen- im personellen, gebäudetechnisch, finanziell und auch in unserer Art, wie wir Gemeinde gestalten. Aber vielleicht haben wir gerade jetzt die größte Chance in der Kirche. WIR können gestalten, WIR haben Möglichkeiten, die uns vorher nie so bewusst waren. Lasst sie uns erkennen, wahrnehmen und gemeinsam zuversichtlich in die Zukunft blicken!

Und da kommt das Freiwilligenmanagement wieder ins Spiel: ""Ehrenamt gelingt da, wo es von Hauptamtlichen unterstützt wird" sagt auch schon das Institut Empirica. Also ist es meine Aufgabe Sie/Euch in dem Wirken und Gestalten zu unterstützen.

 

„Angemessene Begleitung geschieht sowohl im Interesse der Ehrenamtlichen als auch im Interesse der Kirchengemeinden“ weiß die Freiwilligenmanagerin. In der evangelischen Kirche gelte der Grundsatz vom Priestertum aller Getauften und begründe, warum Haupt- und Ehrenamtliche in den Gemeinden auf Augenhöhe miteinander arbeiten. Das Kirchengesetz sehe vor, dass auch Ehrenamtliche einen Kirchenvorstand leiten können. Dazu müssten die Freiwilligen gut eingearbeitet, umfassend informiert und begleitet werden. Nicht nur in den Kirchenvorständen gehöre die Gewinnung, Begleitung und Qualifizierung von Ehrenamtlichen für die evangelische Kirche zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben, ist Möhring überzeugt. Im Evangelischen Kirchenkreis Fulda habe die Zahl der Ehrenamtlichen in den vergangenen Jahren, abgesehen von einem leichten Rückgang durch die Pandemie, stetig zugenommen. Doch die Anforderungen seien hoch: „Ehrenamtliche Kirchenvorstände haben Personalverantwortung, tragen Sorge für Gebäude und Grundstücke, müssen sich mit Datenschutz auskennen.“ In manchen Arbeitsfeldern der Kirche, wie etwa der Telefonseelsorge, sei eine einjährige Ausbildung der Ehrenamtlichen bereits Standard.

„Wer sich freiwillig engagiert, hat Rechte – aber auch Pflichten,“ sagt Möhring. Wer einem Ehrenamt nachgehe, leiste freiwillig und ohne Vergütung etwas für die Gesellschaft. Dafür gebe es in Hessen die Ehrenamtscard, mit der Vergünstigungen in öffentlichen und privaten Einrichtungen in Anspruch genommen werden können. Engagierte hätten einen Anspruch darauf, Geld- und Sachaufwendungen, wie z. B. Reisekosten, erstattet zu bekommen.

Die neue Freiwilligenmanagerin kann mit Gemeinden Konzepte entwickeln, wie die Freiwilligen in den Kirchengemeinden durch gute Rahmenbedingungen noch besser gefördert werden können. Simone Möhring ist überzeugt: „Die evangelische Kirche ist auch in Zukunft Ermöglicherin und offen für neue zeitgemäße Engagementformen - auf zu neuen Ufern!“

Freiwilligenmanagement vs Freiwilligenkoordination

Freiwilligenmanagement bezeichnet umfassende Leitungs-/Führungsaufgaben im Bereich der Engagementförderung in einem Kirchenkreis. Die wahrzunehmenden Aufgaben werden in den Kirchenkreisen hinsichtlich der Engagementstrategie festgelegt und weiterentwickelt.

 

Freiwilligenkoordination hingegen fokussiert stärker auf die operativen Aufgaben und bezieht sich auf die konkrete Umsetzung der Freiwilligenarbeit und Begleitung der Freiwilligen vor Ort.

 

Hier kommt es in der Praxis häufig zu einer Vermischung: werden nur wenige übergreifende Aufgaben an das Freiwilligenmanagement delegiert, können die Stelleninhaber*innen mitunter nur noch Freiwillige koordinieren/verwalten, aber kaum gedeihliche Rahmenbedingungen (mit-)gestalten. In diesem Fall müssen die Rahmenbedingungen für Engagement von den Leitungskräften auf Kirchenkreisebene dann selbst so gestaltet werden, dass eine nachhaltige Wirkung erzielt werden kann.

 

In der Startphase seit 2022 haben die Freiwilligenmanager*innen häufig unterschiedliche Rollen eingenommen: Der Einstieg in das Arbeitsfeld erfolgt oft über die Freiwilligenkoordination in konkreten Projekten, um sich selbst und die neue Rolle in den Kirchenkreisen einzuführen. Um nachhaltige engagementfördernde Kultur wirkungsvoll im Kirchenkreis zu verankern, ist aber auf Dauer die Verlagerung der Arbeitsschwerpunkte auf die strategische Ebene notwendig. 

 

Insbesondere bei großen Kirchenkreisen mussten strategische Wege gefunden werden, die trotz der eingeschränkten Mittel oder der großen Entfernungen, ein wirksames Handeln in bzw. für die Fläche ermöglichen. Das kann z. B. der Aufbau und die Begleitung eines dichten Netzwerks von Freiwilligenkoordinator*innen sein, die sich in den Gemeinden, Kooperationsräumen und/oder fachbezogen (Tafel, Flüchtlingshilfe, Kleiderladen…) einbringen.

Ehrenamt in Aktion