Das Jahr 2022 sei geprägt von der Herausforderung, die TelefonSeelsorge Fulda zukunftsfähig zu machen, berichtet die Leiterin der Telefonseelsorge, Pfarrerin Dagmar Scheer. Personelle Veränderungen und weitere finanzielle Einbrüche sowie die Krisenhaftigkeit in Politik und Gesellschaft brachten ein hohes Maß an struktureller wie auch inhaltlicher Veränderung und Anpassung in unserer Einrichtung und bei den ehrenamtlich Diensttuenden mit sich. Mit einem im Sommer begonnen Zukunftsprozess, in den die Ehrenamtlichen aktiv mit einbezogen wurden, sollten sich Bedarfe, Bestand und zu Leistendes herauskristallisieren.
„Was brauche ich als Ehrenamtliche*r, um weiterhin einen guten und qualifizierten Dienst am Telefon tun zu können?“ Dies war und bleibt unter diesen benannten Gegebenheiten die zentrale Frage in allen Veränderungen.
Der Zukunftsprozess
Ab Juli 2022 wurde von den Ehrenamtlichen erbeten, sich Gedanken zu machen, was für sie in ihrer ehrenamtlichen Arbeit bei und für die TelefonSeelsorge unverzichtbare Bereiche und Säulen sind; und in welchen Bereichen zukünftig auch Abstriche und Kürzungen vor-genommen werden könnten.
An einem Tagungswochenende wurden die Fragestellungen aufgenommen, verdichtet und zu einem Ergebnis gebracht.
Dabei ergaben sich folgende Schwerpunkte:
➢ Für alle war der gefüllte Dienstplan die grundlegende Voraussetzung. Dazu als ´Selbstvergewisserung´ und Qualitäts-sicherung waren die Supervisionen und die Fortbildungen die wesentlichen Säulen, um dies zu gewährleisten und den Ehrenamtlichen Sicherheit für die Kommunikation am Telefon zu geben.
➢ Ein weiteres wichtiges Ergebnis war die Beziehungspflege, die durch Corona ja stark eingeschränkt war, wiederzubeleben. So entstand neben verschiedenen Arbeitskreisen für Gottesdienst, Öffentlichkeitsarbeit und Festorganisation ein durch die Ehrenamtlichen selbstorganisierter Arbeitskreis zur Gemeinschaftspflege, der mit zahlreichen Angeboten von vielen verschiedenen Ehrenamtlichen genutzt wird. Auch hier findet eine Selbstvergewisserung und Stärkung der Diensttuenden als anonyme TelefonSeelsorgefamilie statt.
Damit ergaben sich bisher aus diesem Prozess zum einen die klare Beauftragung an die Hauptamtlichen, die Qualifizierung ohne Einschränkungen beizubehalten, und zum anderen eine Entlastung, da sich die Ehrenamtlichen selbst um ihr TelefonSeelsorge internes Miteinander kümmern und es gestalten.
Diese Entlastung setzt nötige Kapazität der Hauptamtlichen für andere Arbeitsbereiche frei.
Wegfall der dritten 50%gen Fachstelle
Da der Stelleninhaber der dritten (50%gen) Fachstelle ab 1. Juni 2022 in den Ruhestand ging, ergab sich parallel zu dem oben benannten Zukunftsprozess die grundlegende Frage, ob diese Stelle als 50%-Stelle weiter zu finanzieren sei. Eine generelle oder auch stundenreduzierte Wiederbesetzung war haushaltstechnisch zu prüfen.
Angesichts der finanziellen Situation von einem seit Jahren bestehenden Haushaltsdefizits, das bisher durch Rücklagen gedeckt werden konnte, und weiter zu erwartenden monetären Einbrüchen im kirchlichen Raum fiel die Entscheidung einer Stellenumstrukturierung: Wegfall der 50%gen dritten Fachstelle und Aufstockung der 30%gen Sekretariats-stelle in eine 50%ge Verwaltungsstelle.
So soll bei personeller und finanzieller Einsparung gewährleistet sein, dass sich die Haushaltlage stabilisiert, sich die Rücklagen langsamer abbauen und besonders die verbleibenden Hauptamtlichen Verwaltungsarbeit abgeben können, um sich wieder verstärkt der qualifizierenden inhaltlichen Arbeit – Ausbildung, Fortbildung und Supervision - widmen zu können.
Weitere Entlastung ergab sich durch die Anschaffung der u.a. für den Aufbau des Chat-bereichs notwendigen Telefon- und Servertechnik, die durch die finanzielle Unterstützung durch unseren Förderverein und Fördermittel der Hessischen Staatskanzlei möglich wurde.
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